St. Alexanderkirche und Annakapelle
Wallenhorst war ursprünglich eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinde mit teilweise weit auseinander liegenden Gehöften. Ein erstes Zentrum entstand durch die alte St. Alexanderkirche u.U. sogar schon durch ein älteres heidnisches Heiligtum...
…Die Sogkraft dieses Zentrums ist aber nie so groß gewesen, dass sich darum ein fester Siedlungskern gebildet hätte.
Während des 19. Jahrhunderts wurde die katholische Kirchengemeinde immer unzufriedener mit der Situation ihrer alten Kirche. Zwar hatte man sie im Laufe der Zeit immer wieder erweitert und renoviert, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie für die angewachsene Bevölkerung nicht mehr genügend Platz bot. Außerdem entwickelte sich zunehmend ein Renovierungsstau. Deshalb bemühte man sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts um einen geeigneten Platz für die neue Kirche. Die bischöfliche Verwaltung in Osnabrück hatte ein Auge auf die Auswahl des Standortes und verfügte: Die Kirche muss von einem ansehnlichen freien Platz umgeben sein, so dass sie nach allen Seiten dem Auge eine unbehinderte und wirkungsvolle Ansicht darbietet. Auf dem Bokholt, einem alten Versammlungsplatz in Wallenhorst wurde man fündig. Architekt Xaver Peter Lütz, der sein Können in der Kölner Dombauhütte erworben hatte, baute eine dreischiffige neugotische Hallenkirche nach mittelalterlichem Vorbild mit einem 67m hohen Turm.
Mit der Fertigstellung der Kirche 1886 und dem Bau des Pfarrhauses, der Schule und weiteren Gebäuden entstand um die Kirche ein neues Wallenhorster Zentrum, das sich im Verlauf weiterer Jahrzehnte zum echten Siedlungskern entwickelte.
Bei dem Umzug von der alten zur neuen Alexanderkirche nahm man einiges an Inventar mit, beispielsweise das wertvolle romanische Taufbecken. Ansonsten hatte man für die baulichen Relikte der Altvorderen aber wenig übrig. Zwischenzeitlich hatte man sogar die Absicht, die alte Alexanderkirche abzureißen. Zum Glück hat man davon Abstand genommen, so dass sich Wallenhorst heute sowohl an der alten als auch an der neuen Alexanderkirche freuen kann.
Wallenhorst hat aber noch ein drittes geistliches Gebäude, und das ist die Annakapelle. Sie steht gewissermaßen im Schatten der neuen Alexanderkirche, dabei existierte sie schon viele Jahre vor dem großen Nachbarn. Im 15. Jhd. ist sie als Gedenkkapelle für zwei in der Schlacht gefallene Brüder errichtet worden. In den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts erinnerte man sich an diesen Aspekt der Kapelle und nutzt sie seitdem zum Gedenken an die Toten des Zweiten Weltkriegs.