Im Osnabrücker Umland weiß man von einem nicht alltäglichen Hausgenossen so mancher Bauern. Sein gängigster Name ist der „Kirchspielhund“, da er sich selten nur mit einem Hof begnügte, sondern häufig unterwegs war und mal hier, mal dort auftauchte. Der Kirchspielhund wurde immer wieder des Nachts gesehen, ein riesiger Hund mit ...
… großen unheimlich glühenden Augen! Wer weise genug ist, ihn nicht zu reizen, den lässt er in Ruhe, aber wehe dem, der sich ihm vorwitzig nähert. Einmal soll ein Wanderer mutwillig nach ihm geschlagen haben, da verwandelte er sich sofort in eine giftige Stichflamme.
Wie es dazu gekommen war, das weiß man heute nicht mehr, aber beim Kolonen Detert in Wissingen, das heute zur Gemeinde Bissendorf gehört, hatte der Geisterhund seine Lagerstatt am Herd. Daher mussten sämtliche Türen während der Nacht offen stehenbleiben, um dem Hund jederzeit Zutritt zu gewähren oder ihm die Möglichkeit zu geben, das Haus wieder verlassen zu können. Berücksichtigten die Bewohner des Hofes die Gewohnheit des Tieres, blieb alles im Haus unberührt und unbeschadet. Wenn aber jemand die Tür verriegelt hatte, überkam ihn des Nachts ein drängendes unerklärliches Unwohlsein, das sich erst wieder verlor, wenn die Tür wieder geöffnet wurde. Blieb die Tür dennoch einmal die ganze Nacht verschlossen, war am Morgen alles wüst und wild durcheinandergeworfen.
Die Hausgenossen auf Deterts Hof bekamen das unheimliche Tier nie zu sehen. Eigentlich war auch niemand besonders erpicht darauf. Aber einmal wurde die Neugierde eines Knechts schließlich doch zu groß. Als einziger blieb er am erloschenen Herdfeuer und lauschte in die Dunkelheit. Nur wenig später hörte er, wie sich ihm ein Schnaufen und ein Kratzen auf den Dielenbrettern wie von großen, krallenbewehrten Pfoten näherte. So mutig er vorher gewesen war, jetzt überkam den Knecht die blanke Angst! Getrieben von Entsetzen riss er seinen Stab hoch und drosch auf das Wesen im Dunkeln ein.
Was der Knecht nun erlebte, darüber schwieg er sich Zeit seines Lebens beharrlich aus. Tatsache ist nur, dass man wenig später das Haus niederriss und an anderer Stelle wieder aufbaute, um den unheimlichen Gast ganz sicher loszuwerden.
Reinhören! Der Geisterhund von Wissingen
Der Geisterhund von Wissingen
Bissendorf hat viel zu bieten:
Entlang der Hufeisen-Route erfährst du dir folgende Stationen:
Übersicht
Bei deiner Tour auf der Hufeisen-Route triffst du in Bissendorf auf Hörstationen mit spannenden Geschichten
22 Schelenburg
Auferstanden aus Ruinen: Nach einem Brand verhalf der „Meister von Tübingen“ Jörg von Unkair dem Wasserschloss zu neuer Pracht.
23 Großsteingrab Jeggen
So viele Steine für ein Grab zusammenzutragen, zeugt von einem enormen Aufwand – und einer buchstäblich starken Gemeinschaft.
24 Sonnensee
Bevor der Sonnensee in heutigem Glanz erstrahlte, mussten erst einmal alle Fische umgesiedelt und das Wasser entschlammt werden.
25 Rathaus Bissendorf
Modern und doch ein Traditionsbau: Vorbild für das Bissendorfer Rathaus war das niederdeutsche Hallenhaus, ein typisch norddeutsches Bauernhaus.
26 Holter Kirche St. Urban
Errichtet wurde die mehrfach umgebaute Kirche einst von den Holter Rittern. Noch heute schmückt das Altarkreuz aus dieser Zeit den Innenraum.
27 Holter Burg
Von der Burg stehen heute nur noch die Grundmauern, aber irgendwo in einem Brunnen sollen die Burgherren eine Tischplatte mit einem Diamanten versteckt haben.
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